Chillen oder skillen?

Warum Soft Skills wichtig sind und was der Unterschied zwischen Beruf und Berufung ist? Ein Erfahrungsbericht.

So, jetzt mal Klartext geredet. Bevor wir auf die Überschrift mit den Soft Skills nochmal eingehen und die Begriffe Chillen und skillen exakt definieren, plaudern wir noch ein bisschen aus dem ganz persönlichen Nähkästchen. Oder besser: Der Verfasser dieser Zeilen plaudert ein bisschen, ihr hört zu!

Skills an der Konsole sind nicht gleich Soft Skills

Seit einigen Monaten hat der Verfasser dieser Zeilen, oder einfach ich, einen jungen Mann zu Gast in seiner bescheidenen Hütte. Der junge Mann, nennen wir ihn doch einfach Keck, denn so wird er immer von meiner vor kurzem volljährig gewordenen Tochter genannt … (wobei ich gestehen muss, dass ich nicht weiß, wofür das Keck denn stehen soll oder was es bedeutet. Ich vermute, es ist etwas wie ein modernes „Schatz“ oder „Hase“ oder „Hamsterbacke“. Ob mir von euch da mal jemand weiter helfen kann?) … Der junge Mann also ist inzwischen 21 Jahre jung und chillt so ziemlich den ganzen lieben langen Tag im Bett oder auf dem nahen Schreibtischstuhl vor dem Rechner herum. Wo er dann übrigens bei diversen Computerspielen seine Skills verbessert, wobei wir damit diesen Begriff auch schon mal, wenn auch mit einer anderen Bedeutung, erwähnt haben. Aber nochmal zurück zu dem jungen Mann. Wir sind noch nicht beim Chillen und Skillen. Geduld, das kommt gleich noch.

Es kommt nichts einfach so durch das Fenster rein

Spreche ich den jungen Mann, den Keck, darauf an, was er denn gedenkt, einmal in Zukunft machen zu wollen – und das tue ich hin und wieder, einfach nur aus Interesse, ganz ehrlich! Ich schwöre! – Ich frage also: „Sag mal, Keck, schon mal überlegt, was du denn jetzt demnächst so tun willst in Sachen Job und so?“ Da weiß er nicht wirklich etwas zu sagen. Außer, dass er der Meinung ist: Jetzt schon wissen zu können, welchen Beruf er denn gut finden könnte, das sei doch zu viel verlangt und in der Schule wäre ein bisschen mehr Aufklärung in dieser Richtung angebracht gewesen. Überhaupt sei der ganze Schulbetrieb völlig abseits der Realität. Womit er nicht ganz falsch liegt, was ich ihm auch sage. Ich sage ihm aber auch gerne, dass die Schulzeit ja nun vorbei ist, dass die Dinge so sind, wie sie eben sind, und dass er nicht erwarten kann, dass seine Zukunft irgendwie glitzerverpackt und fertig geschnürt durch das Fenster zu ihm reinkommt. (Ich weiß, dass das irgendwie ziemlich wack klingt, aber hey, ich hab das alles nicht erfunden).

Soft Skills sind gefragter denn je

Keck verdreht dann oft die Augen, weil das sein Vater andauernd ungefähr genauso auch sagt, und das muss er nicht jetzt auch noch von mir hören. Also verzieht er sich dezent in sein Zimmer und arbeitet an seinen Skills. Allerdings die Skills in Beziehung auf irgendein Computerspiel, nicht die Soft Skills, die vielleicht wichtiger wären. Womit ich dann endlich die Kurve bekomme zu den Skills und den Chills. Wenn auch du so gar nicht weißt, wohin deine berufliche Reise gehen soll, dann setze dich erst einmal mit dir selbst auseinander und erkenne, wo deine ganz persönlichen Stärken liegen. Die werden heute unter dem Begriff „Soft Skills“ angeführt und sind, frei übersetzt, die sozialen Kompetenzen, die du hast. Deine Fähigkeit etwa, im Team arbeiten zu können oder anderen besonders gut zuhören zu können, darüber hinaus deine Flexibilität, Kreativität oder dein Organisationstalent.

Deine Ausbildung sollte zu dir passen

Es geht selten gut, sich zu schnell und überstürzt für eine Ausbildung zu entscheiden, nur weil etwa Mom oder Dad die auch gemacht haben oder weil das große Geld winkt. Ein Beruf sollte irgendwie auch eine Berufung sein, etwas, in dem du dich und deine ganz eigenen Soft Skills auch ausleben kannst. Also lass dir bei der Wahl Zeit und chill auch einfach mal. Das ist schon ok so, nur skill auch immer nebenbei, denn nur zuhause völlig lost rumzuhängen, das bekommt dir auf Dauer nicht gut. dst

 

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